Neoplan-Saurer NS 12 "PTT" von Starline

Neoplan-Saurer NS 12 "PTT" von Starline

Art. Nr. 58230

Neoplan NH 12 (1960-71)

Die in Stuttgart ansässige Firma Gottlob Auwärter war vorrangig Aufbau-Hersteller und fertigte seit Anfang der 50er Jahre eine eigene Baulinie von Omnibussen unter der Marke NEOPLAN. Vorbild war dabei die Firma Kässbohrer im nahen Ulm, die ebenfalls mit einem modernen, selbsttragenden Reisebus von sich reden gemacht hatte. Im Vergleich zu Kässbohrer blieben die Produktionsstückzahlen mit jährlich unter 100 Fahrzeugen aber sehr viel bescheidener.

Im Frühjahr 1961 präsentierte Auwärter auf dem Genfer Salon die zweite Neoplan-Generation, die einen großen Fortschritt auf dem Gebiet Omnibus-Design und –Technik darstellte. Die Entwicklung ging auf die Diplomarbeit von Gottlob-Auwärter-Sohn Albrecht Auwärter (1936–1994) und dem Schweizer Bob Lee (Jahrgang 1937) sowie weiteren Mitstudenten zurück, die an der Hamburger Fachhochschule für Karosserie- und Fahrzeugbau neue Ansätze erarbeitet hatten. Die Umsetzung erfolgte mit einem NH8 der die Typbezeichnung „Hamburg“ erhielt, benannt nach dem Studien- und Entwicklungsort des neuen Modells. Das „N“ stand für Neoplan, das „H“ für den Henschel-Einbaumotor und die „8“ für die maximale Anzahl der Sitzreihen.

Im Vergleich zum bis dahin üblichen rundlichen Design war die neue Hamburger-Linie fast futuristisch und eigenständig. Die hohen Seitenfenster waren gewölbt bis ins Dach gezogen, während die Wettbewerber oft noch über viele weitere Jahre kleinteilige Dachrand-Verglasungen verwendeten. Die markante Front mit Doppelscheinwerfern war unverwechselbarer Neoplan-Stil.
Im Innenraum befand sich der Fahrer auf etwas abgesenkter Position, die Sitze der Reisenden befanden sich auf Podesten und der Boden stieg nach hinten in Theater-Bauart leicht an, so dass auch die im hinteren Bereich sitzenden Fahrgäste eine gute Sicht nach vorn hatten. Das Gepäck befand sich in Stauräumen unter dem Boden, der frühere Dachgepäckträger war damit nun passé.
Neu waren auch Frischluftdüsen nach Flugzeugart, die für eine individuelle Belüftung der Passagiersitze sorgten.
Das neue Konzept fand beim Publikum begeisterte Aufnahme und Auwärter schob kurz nach der Premiere noch einen NH9, NH12 und NH14 im Baukastensystem nach.
Als Antrieb wurden meist Henschel-Motoren verwendet. Allerdings konnten die Kunden auch Aggregate anderer Hersteller erhalten, so z.B. Daimler-Benz oder Saurer für Exportwagen in die Schweiz. Unser Vorbild ist ein Zwölfreiher NH/NS 12.

Das 2018 vorgestellt Modell hatte den in Schweizer-Breite (2.3 m) gehaltenen NS12 zum Vorbild.
2019 folgt nun ein ansonsten gleiches ab breiteres Modell (2.5 m) der 12-Reihe als NH12 nach, der auch bei der DB eingesetzt wurde.